Bläserprofis mit Esprit und Charme

Meisterwerk-Konzert mit dem Ma'alot-Bläserquintett in Marienmünster

Angesichts schneebedeckter Weiten und andauernder winterlicher Beschwerden erscheint der Hinweis auf den Frühling wie eine Verrücktheit. Nicht so beim jünsten Meisterwerk, der obersten Konzertkategorie im Konzertsaal der Kulturstiftung in der Abtei  Marienmünster. Dort gastierte in einer für das Datum und die Wetterverhältnisse erstaunlich gut besuchten Matinee das Ma’alot-Bläserquintett. Der hebräische Name ist dabei kaum in der Lage, etwas von der Vielfalt, von dem großen Vergnügen wiederzugeben, das dieses Konzert so einmal machte.  Die fünf Musiker in der klassisch aparten Besetzung von Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn präsentierten auf Vermittlung der Musikproduktion Dabringhaus und Grimm sowie mit Unterstützung der Philharmonischen Gesellschaft Ostwestfalen-Lippe einen höchst lebendigen Querschnitt durch das Genre der virtuosen Bläserkammermusik.
Zu Beginn erklang eine vom Klarinettisten des Ensembles arrangierte Harmoniemusik aus der Oper „La Cenerentola“ von Gioachino Rossini, einem in allen Bereichen außergewöhnlichen Komponisten, der so genial war, daß er schon mit 37 Jahren in Ruhestand gehen konnte.  Die Musik ist wie der Komponist, witzig und einfallsreich, mit gefürchteten Untiefen in der Motivik, der Rhythmik und äußerst komplex im Zusammenklang. Das war gewissermaßen die Visitenkarte der vitalen Bläserprofis, die keine Wünsche offen ließen. Die nächste Hürde waren vor der Pause die Sechs Bagatellen von Giörgi Ligeti, großartige, durchaus der abstrakten Kunst zu vergleichende Miniaturen voller Bläserspielfreude und experimenteller Klangkombinationen.
Nach der Pause entführten die Musiker Stephanie Winker (Flöte), Christian Wetzel (Oboe), Volker Grewel (Horn), Volker Tessmann (Fagott) und Ulf-Guido Schäfer (Klarinette) das aufgeweckte Publikum in die Romantik mit zwei slawischen Tänzen von Antonin Dvorak, die das ganze Kolorit der böhmischen Bläserkunst zum Leuchten brachten. Instrumente sind eben immer nur so gut wie sie gespielt werden, und ein Ensemble, das sich „Ma’alot“ (hebr. „Harmonie“) nennt, macht auf allerhöchstem Niveau diesem Namen alle Ehre.
Ein Ausflug nach Lateinamerika mit sehnsüchtig hinfließenden Tangos von Astor Piazzolla geriet zur unvergesslichen Höhepunkt des Konzertes garniert mit Esprit und Charme. Davon hatten die Künstler und ihre Musik zu jeder Zeit sehr viel zu vergeben. Begeisterter Applaus rief schließlich dann noch eine Zugabe heraus, den eingangs angekündigten „Frühling“ in der perfekten harmonisch romantischen „Ma’alot-Farbe“: Harmonie und Freude auf beiden Seiten.
Hans-Hermann Jansen


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