Erfolgreiche Neujahrsmatinee

Mit schwungvollen Walzermelodien ist die Philharmonische Gesellschaft OWL gestern in das Jahr 2012 gestartet. Die Nordwestdeutsche Philharmonie gestaltete das Programm des 18. Neujahrsempfangs im ausverkauften Theater im Park.
Unter der Leitung von Kevin John Edusei, der zugleich launig durch den Vormittag führte, präsentierten sich die Musiker der Philharmonie in Bestform. Wie es sich für ein Programm mit dem Titel »Ferne Welten - Walzerwelten« gehört, markierte mit Johann Strauß' Kaiserwalzer ein immer wieder gern gehörter Klassiker den Auftakt. Kevin John Edusei hatten dem Publikum aber nicht zu viel versprochen, als er danach ankündigte, das weitere Konzert stehe »im Zeichen der Exotik«.
Bei den folgenden Auszügen aus Camille Saint-Saens Karneval der Tiere, gab der australische Jazzposaunist Adrian Mears eine erste eindrucksvolle Kostprobe seines Könnens. Er interpretierte die klassischen Motive von Känguru, Elefant, Schildkröten und Fossilien auf unnachahmliche Weise, indem er sie kreativ erweiterte und für avantgardistische Improvisationen nutzte. Das Publikum war begeistert - tosender Applaus.
Auch mit dem beschwingten Walzer aus Aram Khachaturians Maskerade-Suite, dem Tahiti-Trot von Dmitri Schostakowitsch und einem Galopp von Dmitri Kabalewski gelang es dem klangvoll unter seinem charismatischen Dirigenten aufspielenden Orchester, die Zuhörer von der ersten bis zur letzten Note mitzureißen.
Ein besonderer Höhepunkt während der etwa 90-minütigen Matinee waren die folgenden zwei Eigenkompositionen des australischen Solisten Adrian Mears. Beim Stück »Open Spaces« legte der Jazzmusiker seine Posaune zur Seite und griff stattdessen zu einem Didgeridoo. Wie der Künstler erläuterte, geht dieses besondere Instrument auf die Aborigenes, die australischen Ureinwohner, zurück. »Das Didgeridoo ist ein Stück Holz, in das Termiten Hohlräume gefressen haben«, sagte Adrian Mears. Durch gezieltes Variieren des Luftstroms beim Anblasen gelang es dem Australier, faszinierende Effekte zu erzielen. Seine Komposition lebte vom Gegensatz zwischen exotischem Didgeridoo und konventionellem Sinfonieorchesterklang, der dem aparten Solo den Rahmen gab. Auch die folgende Sea Salt Serenade stammt aus Adrian Mears' Feder. Bei diesem melancholischen Klangbild setzte der Künstler allerdings wieder mit seiner Posaune farbige Akzente.
Auf die Spuren von Goethes Zauberlehrling in einer musikalischen Betrachtungsweise von Paul Dukas begab sich die Nordwestdeutsche Philharmonie beim großen Finale. Zu diesem Werk hatte Dirigent Kevin John Edusei interessante Fakten parat: »Die Musik diente Walt Disney in den 1930er Jahren für die Untermalung eines Zeichentrickfilms.« Außerdem habe sich der Filmmusik-Komponist John Williams eifrig bei Paul Dukas für die Star-Wars-Reihe bedient. »Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie das eine oder andere Motiv wieder erkennen«
Auch von dieser rasanten musikalischen Achterbahnfahrt, durch die der musikalische Leiter sein gut aufgelegtes Orchester souverän manövrierte, zeigte sich das Publikum restlos begeistert. Es feierte Kevin John Edusei und seine Musiker mit nicht enden wollendem Applaus. Die Philharmoniker ließen sich nicht lange bitten. Sie dankten dem Publikum mit drei Zugaben - unter anderem dem Schlittschuhläufer-Walzer von Emil Waldteufel und dem Säbeltanz von Aram Khachaturian.
Nach dem Konzert hatten die Zuhörer reichlich Gelegenheit, ihre musikalischen Eindrücke bei geselligen Gesprächen auszutauschen. Im Kaiserpalais stand nach dem Hörgenuss ein festliches Drei-Gänge-Menü auf dem Programm.

Von Malte Samtenschnieder, Westfalen-Blatt, Lokales Bad Oeynhausen, vom 09.01.2012

 
Harting: »Markstein auf Weg ins neue Jahr«

Mit einem Dank an die Sponsoren hat Margrit Harting, Vorsitzende der Philharmonischen Gesellschaft OWL, ihre Begrüßung zum 18. Neujahrsempfang in Bad Oeynhausen begonnen. »Die Matinee ist auch diesmal wieder ein Markstein auf dem Weg ins neue Jahr«, sagte die Gastgeberin. Margrit Harting verlieh ihrer Hoffnung Ausdruck, dass es 2012 gelingen möge, die Nordwestdeutsche Philharmonie auf eine dauerhaft belastbare finanzielle Basis zu stellen. »Sonst wird es irgendwann nur noch möglich sein, den Musikhunger von breiten Teilen der Bevölkerung mit Audiomedien zu stillen.« Dieser düsteren Vision setzte Margrit Harting Freude über das Neujahrskonzert 2012 unter dem Motto »Ferne Welten - Walzerwelten« entgegen. Sie lud die Zuhörer auf eine »Reise in Klang gewordene Traumwelten« ein.


Neujahrsmenü

Nach dem Konzert im Theater standen für die Gäste kulinarische Köstlichkeiten im Kaiserpalais auf dem Programm:
 Wacholdergeräucherte Forellenfilets und marinierte Lachstranche an winterlichen Salaten mit Trauben und Nüssen
 halbe Bauernente mit karamellisiertem Orangen-Rotkohl und gebratenen Semmelknödelscheiben
 gefüllter Bratapfel mit Vanillesauce und hausgemachtem Zimtparfait


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