Funkelndes Feuerwerk aus Blech

Der Auftritt der „Selmer Saxharmonic“ in Marienmünster war für Heinz Trompetter, Berichterstatter der "Neuen Westfälischen", Redaktion Höxter, ein "beeindruckendes Konzertereignis“. Der Rezensent veröffentlichte am 20. Oktober 2009 folgende Konzertkritik:
Mit einem minutenlangen Applaus feierte eine zahlreiche Zuhörerschaft zwölf namhafte Saxofonisten des Ensembles „Selmer Saxharmonic“ und seinen musikalischen Leiter Milan  Turcovic im Konzertsaal der Kulturstiftung der Abtei Marienmünster. Ein Füllhorn schillernde Klangkaskaden, Dissonanzen und Harmonien von brillanter Schönheit überfluteten die ehemalige Ackerscheune. Ein funkelndes Feuerwerk aus wertvoll geformtem Blech ging voller Musikalität zu Ende.

Im Beisein des gesamten Vorstandes der Derenthal’schen Kulturstiftung Marienmünster wurde die Reihe der erfolgreichen Meisterkonzerte in Kooperation zwischen der Kulturstiftung, den Musikfreunden Marienmünster, der Musikproduktion Dabringhaus & Grimm sowie der Philharmonischen Gesellschaft OWL fortgesetzt. „Ich freue mich, ansagen zu dürfen, dass wir heute ,Weltklasse’ in unseren Räumen begrüßen dürfen“, so Hans Hermann Jansen zu Beginn des Konzerts.

Beeindruckend, ja einzigartig, das Kennenlernen von fünf Gattungen der auf Glanz gebrachten Saxofonfamilie: Sopranino, Sopran-, Alt-, Tenor-, Bariton- und Basssaxofon. Keiner im Konzertsaal konnte sich dieser Faszination entziehen, zumal zwölf junge Virtuosen mit fulminantem Zugriff die Zuhörer ein spektakuläres Konzerterlebnis anzubieten hatten. Hier stimmte einfach alles: Das Orchester will nicht bloß sein Dienstpensum abarbeiten, sondern nach Herzenslust aufspielen.

Mit wenigen Handbewegungen, ohne jegliches Gehabe, bekommt der österreichisch-kroatische Dirigent Milan  Turcovic serviert, worum andere Kollegen bei Proben hart kämpfen müssen, um es im entscheidenden Moment dann doch nicht zu erleben.

Das Programm veranschaulichte raffinierte, vom Tenorsaxofonisten Christoph Enzel ausgetüftelte Bearbeitungen (Transkriptionen) verschiedener Musikepochen. Und die Solistinnen Junko Kurimoto (Altsaxofon) und Kirsten Niederstrasser (Baritonsaxofon) spielten so begeisternd, dass man sie nicht nur gut hörte, sondern ihnen auch zuhörte.

Den Initiatoren der Kulturstiftung- und der Gesellschaft der Musikfreunde Marienmünster ist mit der Verpflichtung der „Selmer Saxharmonic“ wirklich ein großer Wurf gelungen, nicht zuletzt, weil auch die Programmmischung und der Musizierstil wie maßgeschneidert waren.

Das Konzert begann mit drei- der acht „Slawischen Tänzen“ op. 72 von Antonin Dvorák, gefolgt von drei Passagen aus „Scaramouche“ des 1974 in Genf verstorbenen Darius Milhaud. Fünf „Songs“ des amerikanischen Pianisten und Komponisten George Gershwin schlossen sich an.

Was so gut begann, konnte nach der Pause nur noch besser werden. Denn wer bekommt bei der Dreivierteltaktung aus der „Jazz Suite No. 2“ von dem von den Sowjets wegen seines Prawda-Artikels „Chaos statt Musik“ öffentlich gebrandmarkten Komponisten Dimitri Schostakovich nicht weiche Knie?!

Am Ende gab es, wie schon anfangs erwähnt, tosenden Beifall für eine hochsensible, kräftig zupackende Künstlergemeinschaft, die sich nach fast zwei Stunden mit einer Zugabe verabschiedete.


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