Philharmonische Gesellschaft feiert

Die Philharmonische Gesellschaft OWL wird 25 Jahre alt. Der Geburtstag wird natürlich musikalisch gefeiert - mit einem großen Festkonzert am Samstag, 11. März, im Konzerthaus Detmold.

Ab 18 Uhr spielt die Nordwestdeutsche Philharmonie unter Leitung ihres Chefdirigenten Yves Abel Werke von Francis Poulenc, Johannes Brahms und Ludwig van Beethoven. Als Solisten seitens der Detmolder Musikhochschule sind Thomas Christian (Violine), Alexander Gebert (Cello) und Cedric Trappmann (Orgel) zu erleben. In der Konzertpause lädt die Gesellschaft um ihren Vorsitzenden Viktor Herzog von Ratibor zu Getränken ein, im Anschluss zu einem kulinarischen Steh-Empfang.
Im Vorfeld des Konzertes sprach die LZ mit Geschäftsführer Thomas Trappmann. 
Das Interview führte LZ-Redakteurin Barbara Luetgebrune.

Herr Trappmann, mit was für einem Ziel ist die Philharmonische Gesellschaft aus der Taufe gehoben worden?

Thomas Trappmann: Es gab damals ein zunehmend gutes Orchester, das immer den Ruf hatte, ein Herforder Ensemble zu sein und nicht, wie es eigentlich ausgelegt war, das OWL-Orchester. Es ging den Gründern darum, die NWD bei der Erfüllung ihrer Aufgaben als bedeutender kultureller Botschafter der Region zu unterstützen. Dazu haben sie Unternehmen, Institutionen und Einzelpersonen ins Boot geholt.

Gehörte dazu auch, das Orchester finanziell abzusichern?

Trappmann: Das war nie das Hauptziel. Die Gesellschaft wollte tatsächlich von Anfang an Lobbyist für dieses Orchester in OWL sein. Sieghart Lerche, damals Kreisdirektor in Herford, war einer der Motoren, dazu kam Regierungspräsident Walter Stich, der natürlich sehr gute Kontakte hatte. Die beiden haben die Gründungsjahre gestaltet.

Wie sind sie daran gegangen, das Orchester tatsächlich zur Sache der ganzen Region zu machen?

Trappmann: Ganz gezielt haben sie zum Beispiel Gütersloh als Gründungsort der Gesellschaft ausgewählt. Da gab es damals kaum ein Bewusstsein dafür, dass die NWD auch etwas mit der Stadt zu tun hatte. Dieses Bewusstsein sollte dort gestärkt werden. Heute ist es so, dass wir jedes Jahr ein Extra-Konzert geben, und zwar aus strategischen Gründen jeweils in einer Stadt, in der der Rückhalt für das Orchester nicht so groß ist. In den vergangenen Jahren war das stets Bad Salzuflen, weil die Stadt ein Wackelkandidat war, was die Finanzierung der NWD angeht.

Später hat sich die Gesellschaft dann aber von der reinen Lobby-Arbeit verabschiedet...

Trappmann: Ja, wir hatten das acht Jahre lang gemacht und viele Mitglieder gewonnen. Aus ihren Reihen kam der Wunsch, auch mal andere Künstler zu präsentieren als ausschließlich die NWD. Dazu kam, dass in Herford Geld frei wurde, das in die NWD-Stiftung floss, die sich von da an um die finanzielle Unterstützung des Orchesters kümmerte. Später kamen die NWD-Freunde hinzu. Wir haben uns über die Unterstützung der NWD hinaus auf Kulturförderung für ganz OWL verlegt.

Zwei Vereine, die sich um ein Orchester bemühen - kommen Sie sich nicht in die Quere?

Trappmann: Nein, wir leben vielmehr in fröhlicher Koexistenz mit den NWD-Freunden. Bei uns geht es stark darum, Kultur gemeinsam zu erleben und zu genießen. So haben wir 2001 eine Chartermaschine gebucht und sind mit 16 Personen nach Salzburg geflogen, um die NWD dort zu hören. Eine ähnliche Reise steht im Herbst an, da begleiten wir das Orchester nach Mailand und besuchen natürlich auch die Scala.

Heute geht es Ihnen speziell um die junge Kultur.

Trappmann: Das stimmt. 2003 haben wir begonnen, junge Künstler zu fördern. Von Anfang an waren wir beispielsweise Förderer der Detmolder Sommerakademie an der Hochschule für Musik. Auch Vermittlungskonzerte spielten und spielen eine zunehmend wichtige Rolle, heute richten wir zudem einmal pro Jahr das Familien-Musik-Fest aus.

Warum ist Ihnen das Engagement in dem Bereich so wichtig?

Trappmann: Demjenigen, dem heute klassische Musik am Herzen liegt, der muss etwas dafür tun, dass es sie auch morgen noch gibt. Wir bemühen uns auch, eine möglichst breite Masse anzusprechen, Kindern einen Impuls zu geben, in deren Elternhäusern die Musik, speziell die Klassik, kein Thema ist.

Was wünschen Sie der Gesellschaft für die Zukunft?

Trappmann: Ich wünsche mir, dass wir weiterhin eine gemeinsame Basis finden für die Freude an der klassischen Musik. Viele arbeiten daran mit, und so hoffe ich außerdem, dass es uns gelingt, unsere kulturell vielfältige Landschaft zu erhalten, die in dieser Form einmalig ist.

Quelle: Lippische Landes-Zeitung vom 23.02.2017


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