Haydns „Orlando Paladino“

Termin:
16.10.2018
Beginn:
21:30 Uhr
Veranstaltungsort:
Konzerthaus Detmold an der Neustadt
Veranstalter:
Detmolder Kammerorchester
Info-Telefon:
05231-977-328
Buchung:
Telefonische Buchung

Der Buchungszeitraum ist vorüber.

Das Detmolder Kammerorchester eröffnet die neue Konzertsaison 18/19 mit der heroisch-komischen Oper Orlando Paladino von Joseph Haydn. Die Geschichte um den aus unerfüllter Liebe rasenden Kreuzritter Roland (ital. Orlando) wird vom Detmolder Kammerorchester (DKO) und einem achtköpfigen Sängerensemble in der Opernfassung von Joseph Haydn am 16. Oktober, 19.30Uhr auf die Bühne des Konzerthauses gebracht. Alfredo Perl hat die Künstlerische Leitung inne, Thomas Mittmann sorgt für die szenische und technische Einrichtung der semikonzertanten Aufführung in italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln.

 

Haydns dreiaktige Oper basiert auf einer Episode aus einem Weltbestseller, der weit bis ins 19. Jahrhundert so bekannt war wie Grimms Märchen: Orlando Furioso des Renaissance-Dichters Ludovico Ariost. Eine Fundgrube für so manches Opernlibretto, u.a. auch für Händels Opern Alcina oder Orlando furioso. Die Opernhandlung erzählt sich wie ein Fantasy-Roman. Ein stolzer Ritter (Orlando), Neffe Kaiser Karl des Großen, liebt eine schöne Prinzessin (Angelica). Doch seine Liebe bleibt unerwidert, die Prinzessin hat ihr Herz einem anderen Prinzen (Medoro) geschenkt. Der Ritter verfällt in pathologischen Liebeswahn(sinn), er wütet und verwüstet Umfeld und Mitmenschen. Eine Zauberin erlöst ihn von seinem Wahnsinns-Leid und stellt die Harmonie wieder her. Damit der ganze Plot nicht zu einfach ist, wie das Opernhandlungen gerne an sich haben, tobt in regelmäßigen Abständen ein Terminator (Rodomonte) durch die Szenerie und ein Pärchen (Eurilla und Orlandos Knappe Pasquale) sorgt für die nötige naive Idylle, ein Fährmann der Unterwelt (Caronte) für den nötigen Gruselfaktor.

Das klingt zunächst nicht zwangsläufig sagenhaft heroisch, noch übermäßig komisch. Wäre da nicht Haydns Musik. Sie erst bringt die nötige Würze in seine zu Lebzeiten international erfolgreichste Oper von 1782. Die Musik spielt zwischen Ernst und Komik. Als sogenannte Semiseria (ital. halbernst) wird einerseits das (wahre) Wesen der Opernfiguren überzeichnet, gleichzeitig, und das ist typisch für diese Opernmischform, blickt Haydn ihnen mittels der Musik in die Seele und macht sie so zu Menschen in psychologischen Extremzuständen. Hierin ist Haydn Mozart nicht unähnlich, der in seinen Opern die musikalische Personenpsychologie bis zur Genialität auslotete. Dessen Don Giovanni (auch eine Semiseria) oder die Zauberflöte wurden kurz nach Haydns Orlando Paladino komponiert.

In der Titelpartie hat das DKO den gebürtigen Belgier Stefan Cifolelli zu Gast. Der lyrische Tenor, der am Königlichen Konservatorium in Brüssel studierte und in Vittorio Terranova und Luciano Pavarotti seine Mentoren fand, debütierte 13/14 als Ferrando in Mozarts Così fan tutte an der Komischen Oper Berlin. Seitdem ist er dort regelmäßig in Ausnahme-Inszenierungen zu hören wie als Don Ottavio in der Don Giovanni-Interpretation des Regisseur Herbert Fritsch. Weitere Engagements führten ihn als Mozart-Interpret an die Oper Erfurt, die Oper Köln und das Gärtnerplatztheater München. Als Medoro ist kurzfristig Lianghua Gong für seinen Kollegen Hojong Song eingesprungen. An der Universität der Künste Berlin ausgebildet, ist er seit 2012 Ensemblemitglied des Bielefelder Theaters und feierte als junges Talent im Musikverein Graz und der Nationaloper Athen Erfolge. Den beiden Tenören stehen Sängerinnen und Sänger zur Seite, die an der Hochschule für Musik Detmold studiert haben oder noch studieren. Mit der anspruchsvollen Partie der Angelica ist die junge Sopranistin Myriam Anna Dewald betraut, die eine regelmäßige Zusammenarbeit mit dem DKO, dem Landestheater Detmold und dem Theater Bielefeld verbindet. Die Mezzosopranistin Pia Viola Buchert, die ihr Operndebüt 2015 im Rahmen von „BR Klassik zum Staunen“ im Münchner Prinzregententheater gab, ist die Zauberin Alcina, Carolin Franke wird als Eurilla ihren Bachelor-Abschluss ersingen. In den weiteren Männerrollen Lennart Alexander Hoyer (Pasquale) Florian Zanger (Rodomonte) und Stefan Anđelković (Caronte).

Mitwirkende:
Stefan Cifolelli, Orlando
Myriam Anna Dewald, Angelica
Pia Viola Buchert, Alcina
Lianghua Gong, Medoro
Florian Zanger, Rodomonte
Carolin Franke, Eurilla
Lennart Alexander Hoyer, Licone/Pasquale
Stefan Anđelković, Caronte
Detmolder Kammerorchester
Alfredo Perl, Musikalische Leitung
Helen Mager-Osborne, Musikalische Assistenz
Thomas Mittmann, Szenische Einrichtung

Der Buchungszeitraum ist vorüber.


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