Grundlage für die Wiederaufnahme des öffentlichen Konzertbetriebs ist ein von der Detmolder Ordnungsbehörde genehmigtes Hygiene- und Organisationskonzept. Dieses steht im Einklang mit den derzeitig geltenden Vorgaben der Corona-Schutzverordnung sowie dem Hygieneplan der Hochschule für Musik Detmold, in deren Räumlichkeiten das DKO konzertiert. Statt der normalerweise möglichen knapp 600 Gäste, sind hierbei maximal 97 im Konzerthaus zugelassen. Aus diesem Grund spielt das DKO sein Programm an drei aufeinanderfolgenden Tagen, um möglichst vielen Zuhörerinnen und Zuhörern die Möglichkeit eines Konzerterlebnisses zu bieten. Das Programm dauert knapp anderthalb Stunden zuzüglich einer Pause, allerdings ohne Bewirtung. Ein spezielles Einlass-System sowie zusätzliche Hygienemaßnahmen (intensive Raumbelüftung, Reinigung und Desinfektion, Abstandsregeln, Tragen von Mund-Nasen-Schutz bis zum Erreichen des Sitzplatzes) tragen zum Schutz vor Ansteckung bei.
Da auch auf der Bühne nur eine begrenzte Anzahl Personen erlaubt ist, hat Alfredo Perl, Künstlerischer Leiter des DKO, für das Saisonabschlusskonzert ein neues Programm zusammengestellt, bei dem sich niemals mehr als 13 Musiker zugleich auf dem Podium aufhalten werden:
Eingeleitet wird der Abend mit Arvo Pärts (geb. 1935) „Fratres“ („Brüder“). Das rund viertelstündige Werk gehört zu den am häufigsten gespielten Stücken des estnischen Komponisten. Inspiriert von mittelalterlicher geistlicher Musik schreibt er dabei in der von ihm selbst erfundenen Kompositionstechnik des „Tintinnabuli-Stils“. Dabei konzentriert sich Pärt im Wesentlichen auf einfache Skalen und Dreiklänge, die durch ihre formschöne Schlichtheit wirken. In Detmold erklingt „Fratres“ in der Fassung für Streichorchester und Schlagwerk.
Als „das liebevollste aller Mozartschen Klavierkonzerte“ bezeichnet Pianistenlegende Alfred Brendel Wolfgang Amadeus Mozarts (1756–1791) Konzert Nr. 12 A-Dur für Klavier und Orchester. Der durchweg kantable Stil, der von einem klangvollen Streichersatz und einer dankbaren Solostimme geprägt wird, haben das „kleine“ A-Dur-Konzert KV 414 zu einem der Publikumslieblinge unter den Klavierkonzerten Mozarts gemacht. Aufgeführt wird es in einer vom Komponisten selbst hinterlassenen Fassung, in der das Orchester auf ein Streichquartett zusammengekürzt ist. Alfredo Perl übernimmt den solistischen Part.
Seinen Abschluss findet der Konzertabend mit der Sinfonie Nr. 7 E-Dur von Anton Bruckner (1824–1894). Auch hier bleibt die Anzahl der Musiker überschaubar, denn das große sinfonische Werk ist in der für Kammerorchester bearbeiteten Version der Schönberg-Schüler Hanns Eisler, Erwin Stein und Karl Rankl zu hören. Klarinette, Horn, zwei Geigen, eine Bratsche, Violoncello, Kontrabass, Pauke sowie Klavier und Harmonium können zwar Monumentalität und Pathos der im Original mit Streichern, Pauke, doppeltem Holz und 15 Blechbläsern groß besetzten Komposition nicht adäquat abbilden, eröffnen jedoch ungewohnte Klangwelten und bringen Bruckners beliebte „Siebte“ auf ganz neue Weise zur Geltung.
Die zur Verfügung stehenden Sitzplätze wurden zunächst vornehmlich an die Abonnenten, als Ersatz für das ursprünglich am 2. Juli geplante Konzert, vergeben. Es gibt jedoch für alle drei Termine Restkarten. Der Vorverkauf öffnet ab Dienstag, 23. Juni. Der Erwerb von Tickets ist ausschließlich im Vorverkauf möglich, es gibt keine Abendkasse.
