Tolles Konzert im Schloss Detmold

Brillanz eines Sommerabends: Der Auftritt von Janos Balint mit dem von ihm für Flöte bearbeiteten Mendelssohn-Violinkonzert am Freitagabend im Detmolder Schloss war gelungen.

Gluthitze über der Stadt, halbwegs erträgliche Temperaturen im Ahnensaal, der zum vierten Mal Schauplatz eines von der Philharmonischen Gesellschaft Ostwestfalen-Lippe veranstalteten Konzerts war. Dass die Zahl der Anmeldungen die Zahl der Plätze überstieg, sieht der Vorsitzende Sieghart Lerche bei allem Bedauern auch als positives Zeichen. Denn die Neugier auf engagierten Nachwuchs, der bei diesen Veranstaltungen gern vorgestellt wird, ist groß. 
Dieses Mal war es die erst Ende des vergangenen Jahres gegründete „Camerata Leopoldina“. Die Bezeichnung ist als Hommage an die lippische Fürstenfamilie gedacht. Vorbild für die Streicher-Formation, in der alle grossen Religionen vertreten sind, war das West-Eastern Divan Orchestra von Daniel Barenboim. 
Im Zentrum des Abends stand der umjubelte Auftritt von Janos Balint, der seit sieben Jahren als Professor für Flöte an der Detmolder Musikhochschule lehrt. Er hatte das nicht geringe, aber höchst erfolgreiche Wagnis unternommen, eines der zentralen Werke des19. Jahrhunderts einer Verwandlung zu unterziehen. Statt der von Felix Mendelssohn Bartholdy vorgeschriebenen Violine steht bei ihm im d-Moll-Konzert die Flöte im Fokus. Balint verband die poetisch entwickelte dreisätzige Form zu einer höheren Einheit und schaffte es vor allem im zweiten Satz, sein Instrument an die romantische Tessitura der Geige anzulehnen. Atem beraubende Rasanz und Brillanz wechselten mit überaus innigen Momenten bis hin zum funkelnd-sprühenden Finale. 
Umgeben wurde dieser Auftritt von bekannten Abendmusiken, sprich Serenaden. Da war Edward Elgar mit weit gespannten, elegischen Bögen und Wolfgang Amadeus Mozart mit seiner schier unverwüstlichen „Kleinen Nachtmusik“. Immer wieder hat man Vergnügen beim auftrumpfenden Beginn, dem Wechsel zwischen Drastik und übermütig hüpfenden Figuren, bis es feurig und fröhlich ins Finale geht. Sehr populär ist auch die von Peter Tschaikowsky komponierte Streicher-Serenade in C-Dur, die südländisch wirkende Sinnlichkeit mit ausdrucksstarken Hell-Dunkel-Dialogen und schmerzlich chromatischen Passagen verbindet. 
Als Dirigent fungierte der in Detmold lebende Koreaner Janghoon Cho – kraftvoll, zügig und temporeich und dennoch – sofern angesagt – äußerst sensibel. Möglicherweise hat ihn auch das gastgebende Ehepaar zu einem besonderen Einsatz motiviert: „Noch nie in meinem Leben habe ich einen Prinz und eine Prinzessin gesehen.“ (Nv)

Lippische Landes-Zeitung vom 5.7.2010


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